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"Journalismus heißt, etwas zu drucken, von dem jemand will, dass es nicht gedruckt wird. Alles andere ist Public Relations."
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Ulrich Simons

Ulrich Simons
Fotojournalist (seit 1976)
Redakteur (1987 bis 2019)
Letzter Blogger vor der Grenze (ab 2019)

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Centre Charlemagne "True Crime"

Am Ende des kriminellen Treibens steht oftmals ein Einzelzimmer: Zu den Hinguckern der Ausstellung gehört neben einem alten Polizei-VW-Käfer der Nachbau einer Gefängniszelle mit Original-Mobiliar aus der JVA in der Soers. // Foto: Ulrich Simons

 

10. November 2024

"True Crime"
Das Böse vor der eigenen Haustür

Volles Haus am Freitagabend zur Eröffnung einer sehenswerten Präsentation: Die Ausstellung „Tatort Heimat! True Crime aus der Region“ im Centre Charlemagne am Katschhof informiert mit rund 250 Exponaten und in spannenden Podcasts über die großen Herausforderungen im Bereich der Kriminalität, denen die Polizei, das Justizwesen und auch die mediale Berichterstattung täglich ausgesetzt sind.

Dreißig Kriminalfälle, die sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt haben, werden beleuchtet. „Wir wollen zeigen, was hinter den Fällen steckt“, unterstreicht Kuratorin Myriam Kroll. „Dabei schlagen wir einen Bogen von zum Teil sehr bekannten Ereignissen bis in die Gegenwart mit dem ganz aktuellen Thema Cyberkriminalität.“

Ein alter Polizei-Käfer und eine komplette Gefängniszelle mitsamt der originalen Einrichtung aus der JVA Aachen erwartet die Besucherinnen und Besucher außerdem. Kuratorin Myriam Kroll nach einem kurzen Test beim Aufbau: "Ich habe noch nie auf so einer harten Matratze gelegen."

Zahlreiche Leihgaben zur Polizeiarbeit, unter anderem ein Spurensicherungskoffer, aus dem Justizvollzug und sogar aus der forensischen Pathologie ergänzen die eindringlichen Darstellungen.

 

"Alltagsgeschichte der unheimlichen Art"

Kulturbetriebsleiter Olaf Müller zeigt sich beeindruckt: „Als Sohn eines Polizisten habe ich eine besondere Beziehung zur Thematik. Mehr als respektabel finde ich die Art und Weise, wie in der Ausstellung ausführlich auch diejenigen zu Wort kommen, die zur Aufklärung von Kriminalfällen und zur Rechtsprechung beitragen.“

Und Dr. Frank Pohle, Leiter der Route Charlemagne, ergänzt: „Die neue Ausstellung ist ein Griff in die Alltagsgeschichte – wenn auch die der unheimlichen Art. Als Museum für Stadtgeschichte möchten wir auch hier wieder unseren Beitrag zur allgemeinen Kenntnis dessen, was in der Region in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten passiert ist, leisten.“

Passiert ist viel, das zeigen bereits wenige True-Crime-Geschichten: So blühte bekanntlich nach dem Zweiten Weltkrieg der Kaffeeschmuggel in der Aachener Region. Gut organisierte Banden brachten die begehrten Bohnen tonnenweise über die belgisch-deutsche Grenze. Die sogenannten Kaffeebarone transportierten die heiße Ware teilweise in gepanzerten Fahrzeugen, um sich des Zugriffs der Zöllner besser erwehren zu können. Durch die illegale Einfuhr entstand der Bundesrepublik ein Steuerschaden in Millionenhöhe.

 

Terroristen in Kerkrade und das Geiseldrama in der Landeszentralbank

Am 18. Januar 1968 wurde das Hauptverfahren gegen die Pharmafirma Grünenthal vor der Ersten Großen Strafkammer des Landgerichts Aachen wegen vorsätzlicher und fahrlässiger Körperverletzung, fahrlässiger Tötung und schweren Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz eröffnet. Der Contergan-Skandal beschäftigt und bewegt viele Menschen auf der ganzen Welt bis heute.

An Allerheiligen 1978 versuchten zwei Mitglieder der RAF sich über die Grenze bei Herzogenrath in die Niederlande abzusetzen. Zwei niederländische Zöllner, die ihre Pässe kontrollieren wollten, wurden von ihnen erschossen, ein weiterer verletzt.

Am 20. Dezember 1999 brachte ein Einzeltäter drei Menschen als Geiseln in seine Gewalt und verbarrikadierte sich mehr als 50 Stunden lang in der Landeszentralbank nahe dem Aachener Hauptbahnhof. Das Gelände wurde großräumig abgeriegelt. Anwohner*innen kamen nicht mehr in ihre Wohnungen. Der Zugverkehr wurde zeitweise eingestellt, es herrschte Ausnahmezustand. Erst nach drei Tagen konnte die angespannte Situation durch einen „finalen Rettungsschuss” beendet werden.

Die Fälle aus dem Aachener Raum werden auf ihre Besonderheiten in Bezug auf Gesetzgebung, Polizeiarbeit und Bestrafung untersucht. Verbrechensgeschichte ist, so merkwürdig dies klingen mag, auch Kulturgeschichte und Sozialgeschichte. Kriminalität ist ein Phänomen, dem sich die Gesellschaft immer wieder aufs Neue stellen muss.

 

Beeindruckende Rednerliste zur Eröffnung

In Zeiten, in denen gesellschaftlicher Konsens abzunehmen scheint, möchte das Ausstellungsprojekt ein Forum bieten, Sinn und Nutzen staatlicher Kontroll- und Ordnungsstrukturen zu diskutieren, die Arbeit von Polizei und Gerichten zu erläutern und die Rolle der Medien zu beleuchten.

In der Ausstellung kommen Vertreterinnen und Vertreter von Polizei, Staatsanwaltschaft, Richterschaft, Rechtsmedizin, Justizvollzug und Presse zu Wort, um von ihrem Alltag zu berichten. Eine Vielzahl von Exponaten gibt einen Einblick, wie sich Methoden der Aufklärung und Bestrafung im Laufe der Zeit verändert haben und welche Herausforderungen es in der Zukunft zu bewältigen gilt.

Die Rednerliste der Eröffnung am Freitagabend unterstrich eindrucksvoll die Bedeutung des Themas. Neben Oberbürger*innenmeister*in Sibylle Keupen, traten Dr. Ulrich Thole (Präsident des Landgerichts Aachen), Heike Fuchs (Leitende Oberstaatsanwältin), Andreas Bollenbach (stellv. Polizeipräsident), Olaf Müller (Leiter Kulturbetrieb der Stadt Aachen) und Ausstellungs-Macherin Myriam Kroll ans Rednerpult.

Moderiert wurde der offizielle Teil des Abends gewohnt unterhaltsam von Dr. Frank Pohle, Leiter der Route Charlemagne.

 

Chentre Charlemagne - True Crime

30 authentische Kriminalfälle aus der Region präsentiert die Ausstellung, darunter auch die gewaltsame Räumung des besetzten Johannes-Höver-Hauses am Lousberg durch ein Rollkommando im August 1981. // Foto: Ulrich Simons

 

Infos

Die Ausstellung "Tatort Heimat! True Crime aus der Region" ist bis zum 27. April 2025 im Centre Charlemagne am Katschhof zu sehen. Montags ist geschlossen.

Sie wird begleitet vom Podcast „Tatort Heimat! True Crime aus der Region“, abrufbar über die üblichen Podcast-Portale und die Webseite www.tatortheimat.de


Führungen zur Ausstellung

Öffentliche Führungen
jeden Sonntag um 15 Uhr
Treffpunkt: Museumskasse / Museumseintritt zzgl. 2 Euro

Senior*innenführungen
am 05.12.2024 / 07.02.2025 / 03.04.2025
um 11 Uhr
Treffpunkt: Museumskasse / Museumseintritt zzgl. 2 Euro

Individuelle Führungen
sind buchbar beim Museumsdienst Aachen
Servicezeiten: Di, Do, Fr 9–14 Uhr,
Mi 09–12 und 14–17 Uhr
Tel.: +49 241 432-4998

 

 

Quelle: Presseamt Stadt Aachen

 

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© Ulrich Simons
Redakteur (1987-2019) - Fotojournalist - Blogger

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