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Spezial: Informationen und Hintergründe zur geplanten Bewohnerparkzone U
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Ulrich Simons

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Redakteur (1987 bis 2019)
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Ulrich Simons - Bewohnerparkzone U

Die geplante Bewohnerparkzone U (grün, Erläuterung der Zahlen im Text) teilt das Wohngebiet rund um das "Franziskus" in eine kostenpflichtige und eine kostenlose Hälfte. Da es sich bei den Verursachern des hohen Parkdrucks in erster Linie um Angestellte, Patienten und Besucher des Krankenhauses und vor allem der Praxisklinik in der Sanatoriumstraße handelt, muss man kein Hellseher sein, um vorherzusagen, dass sich der Parksuchverkehr massiv nach Westen in den heute schon überlasteten Teil des Wohngebietes verlagern wird (rote Pfeile). // Grafik: Stadt Aachen - Bearbeitung Ulrich Simons

 

01. Februar 2020

Parken rund ums "Franziskus":
Wird demnächst alles noch schlimmer?

Sie parken wie sie wollen. An normalen Werktagen ist zwischen Morillenhang und Lütticher Straße kaum noch ein Parkplatz am Straßenrand zu bekommen. Grund für den Parkdruck: Vor allem die Beschäftigten und die Patientinnen und Patienten des Ärztehauses in der Sanatoriumstraße, die mit ihren Autos das Wohngebiet fluten. Und ab März kommen noch die Besucher der neuen Radiologie im Keller des "Franziskus" dazu. (Lesen Sie dazu meinen Beitrag vom 11. Januar.)

Politik und Verwaltung haben das Problem erkannt. Doch was derzeit als "Lösung" durch die Fachausschüsse geistert, dürfte die Sache in etwa zwei Jahren vollends zur Katastrophe machen. Um die Parkprobleme rund um das Franziskus in den Griff zu bekommen, plant die Stadt nämlich die Einrichtung der neuen Bewohnerparkzone U (oben in der Karte grün unterlegt).

Die soll von der Schanz bis zur Einmündung der Sanatoriumstraße in den Morillenhang reichen. Weiter gehe angeblich nicht, erklärte mir Stefanie Kirchbach vom städtischen Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen am Rande einer Informationsveranstaltung zur geplanten Bewohnerparkzone Kullen am vergangenen Dienstag. Denn die Straßenverkehrsordnung begrenze in §45 die Längsausdehnung von Bewohnerparkzonen auf maximal 1000 Meter.

Sowas lässt sich relativ leicht mithilfe von Google Earth am PC nachmessen: Von der Schanz bis zur Einmündung Sanatoriumstraße/Morillenhang (in der Karte oben die blaue Ziffer 1) sind es 629 Meter. Würde man die Bewohnerparkzone bis zur Ecke Morillenhang/Hasselholzer Weg (2) vergrößern, wären es 1024 Meter, die optimale Variante bis zur Ecke Hasselholzer Weg/Amsterdamer Ring (3) etwa 1120 Meter.

 

Verdrängungseffekte werden bewusst in Kauf genommen

Was sich aus der oben in der Karte dargestellten Anordnung zwangsläufig ergibt, ist bei der Stadt seit Einführung der Bewohnerparkzonen unter dem Begriff "Verdrängungseffekt" bekannt. Man könnte auch sagen: Mit jedem gestopften Loch reißen sie drei weitere auf.

"Verdrängungseffekt" besagt: Die zur Kasse gebetenen viertelsfremden Autofahrer weichen in benachbarte Straßen außerhalb der gebührenpflichtigen Bewohner-Parkzone aus, in denen das Parken am Straßenrand noch kostenlos ist.

Diesen Effekt nimmt die Stadt bewusst in Kauf, denn er führt langfristig zum Wunsch nach noch mehr gebührenpflichtigen Bewohnerparkzonen. So schreibt der städtische Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen in einer Vorlage für die Sitzung des Mobilitätsausschusses am 12. September 2019:

"Durch die Einrichtung von Bewohnerparkzonen wird der Parkdruck in diesen Gebieten zu Gunsten der Parkbedürfnisse der Bewohner reduziert. ( ... ) Allerdings nimmt der Parkdruck nach aussen, jenseits der innerstädtisch ausgewiesenen gebührenpflichtigen Gebiete zu. Den Bewohnern in den angrenzenden Bereichen stehen im unmittelbaren Wohnumfeld weniger Parkplätze zur Verfügung und gleichzeitig steigen dort die Park-suchverkehre an."

Und auch, wenn die Stadt den betroffenen Anwohnern gegenüber immer wieder versichert, das Bewohnerparken sei kein Geschäftsmodell, und die 30 Euro für den Bewohner-Parkausweis seien lediglich eine reine Verwaltungsgebühr, ist die Rechnung unvollständig.

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Ulrich Simons - Rüpelparker

Man kann sein Auto auch einfach wegschmeißen. "Parken" würde ich diesen Vorgang nicht nennen. Der Verkehrsteilnehmer mit dem rot-weißen Kennzeichen aus unserem befreundeten Nachbarland stand am Mittwoch schon um 13:45 Uhr an der Ecke Sanatoriumstraße/ Morillenhang, als ich dort zum ersten Mal vorbeikam. Wie die Sache endete, sehen Sie auf dem Foto weiter unten ... // Foto: Ulrich Simons

Um die finanziellen Auswirkungen der Maßnahme vollständig zu erfassen, muss man natürlich auch die eingenommenen Parkgebühren der Fremdparker und die Einnahmen durch verhängte Knöllchen in die Rechnung mit einbeziehen.

Mit liegen darüber keine detaillierten Informationen vor, aber ich wage zu behaupten: Wenn es sich nicht lohnen würde, würde die Stadt es nicht machen. Bewohnerparkzonen sind für die Stadt eine Lizenz zum Gelddrucken mit Domino-Effekt.

 

Es geht nicht um die Interessen der Bewohner

Dass es nicht vorrangig um die Interessen der Bewohner geht, zeigt auch die geplante Parkzone U (Körnerstraße): Der Autofahrer, der demnächst die Sanatoriumstraße herunterkommt, kann sich am Morillenhang aussuchen, ob er nach rechts in die gebührenpflichtige Parkzone abbiegt oder nach links in den Wohnbereich mit den Gratis-Parkplätzen. Wir müssen nicht darüber spekulieren, für welche Option er sich entscheiden wird.

Dabei wäre das Problem selbst vor dem Hintergrund der 1000-Meter-Regelung mit etwas gutem Willen einfach zu lösen, wenn man zwei Parkzonen U1 und U2 schaffen würde.

U1 könnte dann bleiben wir geplant, zusätzlich würde man eine zweite Parkzone U2 schaffen, die im Süden durch die Hohenstaufenallee, im Westen durch den Amsterdamer Ring und im Norden durch die Hanbrucher Straße bis zur Grenze der Bewohnerparkzone J begrenzt wäre. Denn auch die Hanbrucher Straße mit dem Fußweg durch das Naturschutzgebiet als Direktroute zum Krankenhaus könnte als Gratis-Parkzone interessant werden, wenn erst einmal rund ums Krankenhaus die Automaten stehen.

Die längste Ausdehnung wäre dann laut Google Earth die Strecke von der Hanbrucher Straße kurz vor dem Grüneck bis zur Ecke Amsterdamer Ring / Hohenstaufenallee mit etwa 800 Metern.

Die Straßenverkehrsordnung sieht diese Möglichkeit für das Wohngebiet rund um Franziskus und die Praxisklinik in der Sanatoriumstraße ausdrücklich vor. Dort heißt es, ebenfalls in §45:

"Soweit die Voraussetzungen in einem städtischen Gebiet vorliegen, dessen Größe die ortsangemessene Ausdehnung eines Bereiches mit Bewohnerparkvorrechten übersteigt, ist die Aufteilung des Gebietes in mehrere Bereiche mit Bewohnerparkvorrechten (mit verschiedenen Buchstaben oder Nummern) zulässig."

 

In zwei Jahren könnte der Morillenhang "dran" sein

Am 12. September 2019 haben die Bezirksvertretung Aachen-Mitte und der Mobilitätsausschuss folgende Prioritätenliste beschlossen:

  1. „Kullen“ (Kullen)
  2. West 1
  3. Erweiterung „K“ (Kruppstraße)
  4. „M“ (Habsburgerallee)
  5. „U“ (Körnerstraße)
  6. „J1“ (Junkerstraße)
  7. „Ost 1“ (Stolberger Straße)
  8. „E“ (Soerser Weg) und „E2 “ (um das Wohngebiet Alter Tivoli)
  9. „Erz“ (Erzbergerallee)
  10. „BU5“ (Malmedyer Straße)
  11. „BU4“ (Kalverbenden)

Harald Beckers vom Presseamt der Stadt: "Die Fachverwaltung kümmert sich im Idealfall um zwei Bewohnerparkzonen im Jahr."

 

Ulriuch Simons - Falschparker

Um 16:45 Uhr, also nach drei Stunden, machte das Ordnungsamt zusammen mit der Firma Peters dem rücksichtslosen Treiben endlich ein Ende. // Foto Ulrich Simons

Da die Parkzone U auf Platz 5 der Liste steht, würde das bedeuten, dass der Morillenhang von heute an gerechnet in etwa zweieinhalb Jahren, also in der ersten Hälfte 2022 zur Bewohnerparkzone wird.

 

Seit 2011 auf der Prioritätenliste

Erwähnenswert scheint in diesem Zusammenhang, dass die Zonen „M“ und „U“ schon vor fast zehn Jahren, in der Sitzung des Mobilitätsausschusses am 15. September 2011 bzw. der Bezirksvertretung Aachen-Mitte am 21. September 2011 in die Prioritätenliste aufgenommen wurden.

Seitdem hat sich die Zahl der Arztpraxen im Ärztehaus an der Sanatoriumstraße signifikant vergrößert (ich verweise nochmal auf meinen Beitrag vom 11. Januar), mit der Folge, dass der gesamte Parkdruck und Parksuchverkehr im Wohngebiet erheblich zugenommen hat und eventuell damals erhobene Zahlen längst hinfällig geworden sind.

Die derzeit vorgesehene Planung hätte noch einen anderen Haken: Sämtliche Betrachtungen zur Parksituation würden nur im Plangebiet erfolgen. Die zu erwartenden Auswirkungen auf die angrenzenden Wohnstraßen (Morillenhang westlicher Teil, Moreller Weg und Franziskusweg) würden bei der Datenerhebung überhaupt nicht berücksichtigt.

Die Anwohner des Wohngebietes "Kullen" an der Vaalser Straße, die ähnliche Probleme durch die Nähe zur Uniklinik haben, mussten diese Woche die Erfahrung machen, wie schwer solche Probleme zu lösen sind, wenn das Verfahren einmal in Gang gekommen ist. Auf Kullen wurde jedenfalls die Idee eines Bürgerentscheids als Akt der Notwehr mit großer Begeisterung aufgenommen.

Stadt Aachen Bewohnerparken U2

Lösungsvorschlag, grob skizziert: Da das Wohngebiet Morillenhang als Einheit betrachtet werden sollte, bietet es sich an, die Bewohnerparkzone U in zwei Teilen U1 und U2 zu planen. An die Bewohnerparkzone U1 könnte sich in Richtung Westen die rot umrandete Zone U2 anschließen, die den Rest des Wohngebietes inklusive Lütticher Straße bis zum Amsterdamer Ring umfassen würde. Damit entfiele auch in diesem Bereich der Lütticher Straße zwischen Hasselholzer Weg und Amsterdamer Ring die Nutzung des Seitenstreifens als Park-and-Ride-Platz für die Fahrt in die Innenstadt. // Karte: Stadt Aachen - Bearbeitung: Ulrich Simons

 

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